Manuel Hagel, CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg, geht zu einer Pressekonferenz. Die CDU-Fraktion in Baden-Württemberg will die steigende Migration mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen eindämmen. Sie fordert vom Bund eine härtere Gangart gegen ausländische Straftäterinnen und Straftäter.

Eindrücke vom Bundesparteitag in Berlin

BW-Parteichef Manuel Hagel: Warum sein Einfluss auf die Bundes-CDU steigen könnte

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Nach knapp sechs Monaten im Amt scheint CDU-Landeschef Manuel Hagel seine Parteikollegen zu überzeugen - auf Landesebene und darüber hinaus. Das zeigte sich beim Bundesparteitag in Berlin.

Innerhalb der baden-württembergischen CDU ist Manuel Hagel beliebt, der ehemalige Parteichef Thomas Strobl (CDU) schlug ihn indirekt bereits als Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2026 vor. Auch auf Bundesebene scheinen viele hinter dem neuen Landesparteichef und Fraktionsvorsitzenden aus Baden-Württemberg zu stehen. Das zeigte sich beim CDU-Bundesparteitag vom 6. bis 8. Mai in Berlin, wo auch Friedrich Merz als Parteichef wiedergewählt wurde.

Wie stark Hagels Einfluss in der Landes- und Bundes-CDU künftig ist, wird entscheidend von seinen Erfolgen abhängen, so SWR-Korrespondent Sebastian Deliga. Derzeit versuche er sich innerhalb der Partei zu vernetzen und gehöre einer Gruppe jüngerer CDU-Chefs an, die durchgesetzt haben, dass die Landesvorsitzenden bei der Bestimmung der Kanzlerkandidaten mitreden dürfen.

In einer Schalte vom CDU-Bundesparteitag schätzt SWR-Korrespondent Sebastian Deliga die Perspektiven von CDU-Landeschef Manuel Hagel in der Partei ein:

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Beim Landesparteitag in Ludwigsburg Ende April hatte Hagel mit Vorwürfen gegen die AfD auf sich aufmerksam gemacht. Dabei beschimpfte der 36-Jährige die Partei als "Vaterlandsverräter" und "Freaks". Vorangegangenen waren unter anderem Berichte über Verbindungen von AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah zu pro-russischen Netzwerken.

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Bloß kein Stress SWR1 Baden-Württemberg

CDU-Kollegen loben Manuel Hagel - und erwarten mehr Einfluss

CDU-Parteikollege Thorsten Frei, Parlamentsgeschäftsführer aus Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis), lobte Hagel beim Bundesparteitag am Dienstag. Er mache eine "kräftige Politik" für Baden-Württemberg und führe den Landesverband mit "viel frischem Wind". In der Partei könne man sehr zufrieden sein, so Frei, das zeige sich auch in den Meinungsumfragen.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) glaubt, Manuel Hagel habe auch auf Bundesebene einen großen Einfluss auf seine Partei - nicht nur, weil er auch Vorsitzender eines großen Landesverbandes sei. Hagel verbinde Natürlichkeit mit klarer Kante, sei dabei aber immer einladend und breit aufgestellt. "So war die CDU Baden-Württemberg immer erfolgreich", erklärte Wüst. So werde sie es auch in Zukunft unter Manuel Hagel sein.

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Hagels "Agenda der Zuversicht" kommt in der CDU gut an

Hagel hat seiner Partei eine "Agenda der Zuversicht" verordnet. Wie gut diese ankommt, macht Christina Stumpp, Vize-Generalsekretärin aus dem Rems-Murr-Kreis, in Berlin deutlich: "Manuel Hagel ist vermittelnd, nimmt die Leute mit und insbesondere geht es ihm immer ums Land." Mit Hagel habe man den "besten Landesvorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden, den wir uns aktuell wünschen können".

Hagels Stellvertreter im Parteivorstand, der Konstanzer Andreas Jung, sagte über Hagel: "Da ist Aufbruch, da ist Begeisterung und wir gehen die Dinge gemeinsam an." Manuel Hagel führe die CDU wie eine Volkspartei, sagte Jung am Dienstag. Zur CDU gehöre das Liberale, das Soziale aber auch schon immer das Konservative.

So berichtete SWR Aktuell am Dienstag über den Bundesparteitag der CDU in Berlin:

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Hagel: Frage nach der Spitzenkandidatur wird 2025 geklärt

Die Frage nach der Spitzenkandidatur für die Landtagswahl beantwortete Hagel zuletzt ausweichend. "Zwei Jahre Dauerwahlkampf ist nicht unser Thema, deshalb klären wir diese Frage gemeinsam, dann wenn sie sich stellt. Das wird in circa einem Jahr sein", sagte Hagel dem "Südkurier" (Mittwoch). Die Legislatur gehe noch zwei Jahre und man habe verdammt viel zu tun.

Zum Beispiel für die Kommunalwahl im eigenen Land am 9. Juni: Hier hat der CDU-Landeschef seine eigentliche Bewährungsprobe noch vor sich, so SWR-Korrespondent Sebastian Deliga.

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